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und die Verbannung der Jesuiten ffentliche Anerkennung fanden, so stieg doch die Unzufriedenheit des Volks, das seinen Handel zu Grunde gehen, und die Mistimmung des Heeres, das sich durch die Fremdlinge zurckgesetzt sah, immer hher, und die Art und Weise, wie Beresford die Portugiesen behandelte, mute das Nationalgefhl verletzen. Schon im Jahre 1817 versuchte daher der wackere General Freyre die Herrschaft der Englnder zu brechen, bte aber seine Ver-schwrung nebst elf Genossen mit dem Leben.
Whrend der Ha gegen Beresford im Stillen fort-glhte, und die spanische Revolution ihren Rckschlag auf Portugal uerte, unternahm Beresford eine Reise nach Brasilien , um der die zu treffenden Maregeln persnlich mit König Johann zu unterhandeln. Da erhob in seiner Ab-Wesenheit (August 1820) Oberst Sepulveda, Portugals Qui-roga genannt, zu Oporto die Fahne der Emprung. Unter dem Rufe: Es lebe König Johann Vi. und die Verfassung!" wurde eine provisorische Regierung (Junta) eingesetzt und die Cortes einberufen, um nach dem Muster der spanischen eine neue Versasiung zu entwerfen. Als Beresford zurckkam, wollte er zwar Gewalt brauchen, wurde aber zur Rckkehr nach England genthigt.
König Johann fand sich leicht in die neuen Verhltnisse und versprach nach Portugal zurckzukommen. Aber die re^ volutionre Bewegung hatte sich auch dem entfernten Brasilien mitgetheilt. Auch hier verlangte man die portugiesische Cortes-Verfassung, und selbst des Knigs Sohn, der ehrgeizige und nach Selbststndigkeit strebende Don Pedro, begnstigte die Neuerung. Der schwache König sah sich genthigt, ihn als Viceknig in Brasilien zurckzulassen, und erschien im Juli 1821 in Portugal, wo er die Verfassung besttigte. Brasilien ri sich im folgenden Jahre ganz vom Mutterlande los: im Dctober 1822 wurde Don Pedro I. als Kaiser von Brasilien in allen Stdten des neuen Reiches ausgerufen. Festlichkeiten jeder Art verherrlichten das wichtige Ereigni.
Whrend König Johann mit dem Hofe und den Stnden die Verfaffung beschwor (Octbr. 1822), verweigerte seine Gemahlin , die Knigin Carlotta, entschieden den Eid und ar-beitete, auf den Adel und die Geistlichkeit gesttzt, am Sturze
Stacke, neueste Geschichte. 3. Sluff. 3
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Extrahierte Ortsnamen: Portugal Brasilien Portugals England Portugal Brasilien Portugal Brasilien
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den Sicilianern im Jahr 1812 unter englischem Einflu verliehene freisinnige Verfassung auf, und fhrte die unumschrnkte Regierungsgewalt wieder ein. Von den franzsischen Einrichtungen wurden die, welche Gesittung und Fortschritt htten frdern knnen, beseitigt, diejenigen aber, welche, wie das Steuerwesen, der Regierung vermehrte Machtquellen zu-fhrten, sorgfltig belassen, und das ganze Unterrichtswesen den Jesuiten berwiesen. In demselben Mae, wie aller Fortschritt hierdurch niedergehalten ward, blhte das Ruber-Wesen auf, so da die Regierung mit einzelnen Huptlingen frmliche Vertrge abschlieen mute, um die Ruber durch ihre Anfhrer auszurotten.
Im Kirchenstaate schaffte Papst Pius Vii. nach seiner Rckkehr (1814) Alles ab, was an die Franzosenherrschaft erinnern konnte; das alte System trat wieder in Kraft, und mit ihm eine Reihe verjhrter Mibrauche. Die Inquisition und der Jesuitenorden kehrten zurck und eine Unzahl von Klstern tauchte auf; alle hheren Stellen in der Verwaltung und Rechtspflege kamen in die Hnde der Prlaten; das Bettel- und Ruberwesen gedieh auch hier zur Blthe.
In Toskana stellte der Groherzog Ferdinand Iii. die frheren Einrichtungen zwar wieder her, aber der Geist der Bildung, Milde und Gerechtigkeit, der einst seinen Vater Leopold beseelt hatte, war auch auf den Sohn bergegangen. Die Unterthanen hatten keine Ursache zur Unzufriedenheit und schlssen sich deshalb spter, als andere italienische Staaten, den Bestrebungen fr eine nationale und politische Wiedergeburt Italiens an.
Wahrend Parma, wo Napoleons hinterlassen: Gemahlin die Erzherzogin Maria Louise, regierte, sich, wenn auch keiner liberalen, doch einer milden Verwaltung erfreute, schien es sich der Herzog von Modena zur Aufgabe gemacht zu haben, sein Volk durch despotische Hrte zu erbittern.
Victor Emanuel, der auf feiner Insel Sardinien die acht Jahre franzsischer Herrschaft vertrumt hatte, verfolgte na* seiner Rckkehr (1814) alle franzsischen Einrichtungen mit dem unsinnigsten und wildesten Haffe, lie aber den hheren Steuerfu bestehen. Die Vorrechte der Geistlichkeit und des Adels wurden wieder hergestellt, die Bisthmer von acht auf
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tinez de la Rosa schon im Juni 1835 dem Grafen Toreno weichen mute. So waren die Christinos im eigenen Lager gespalten, indem die extremere Partei, die Exaltados (Ueber5 spannten) oder Progressisten (Fortschrittsmnner) die fast re-publikanische Verfassung von 1812 verlangten, die Moderados oder Gemigten aber eine Constitution nach dem Muster der franzsischen Charte Ludwig Philipps im Auge hatten. Christine mute sich natrlich mehr zu den letzteren hingezogen fhlen, und die Westmchte, Portugal, England und Frank-reich, hatten schon am 22. April 1834 eine Quadrupelallianz geschlossen, deren Zweck war, den constitutionellen Thron Jsabella's in Spanien, und Maria da Gloria's in Portugal aufrecht zu erhalten.
So war aus dem Thronfolgestreit ein Principienkampf und Brgerkrieg geworden, der von beiden Seiten mit ma-loser Leidenschaft und furchtbarer Grausamkeit gefhrt wurde. Die Anwesenheit Don Karlos, der seinen Hof in der kleinen Stadt Dnate in Guipuzcoa hielt, erhhte den Eifer der Bas-ken. Ihr General Zumalacarregui entwickelte eine solche Th-tigkeit und solches Kriegsgeschick, da die Christinos trotz ihrer Ueberlegenheit Nichts ausrichteten, und einer ihrer Generale nach dem andern, Sarssield, Quesada, Valdez, sogar Mina, in ihren Unternehmungen scheiterten. Bei der Belagerung von Bilbao fiel der rastlose Zumalacarregui (14. Juni 1835), und sein Tod war ein unersetzlicher Verlust fr die Karlisten. Indessen milangen auch jetzt noch alle Anstrengungen der christinischen Generale, und der rastlose Cabrera, einer der gewandtesten Karlistischen Guerillafhrer, durchbrach mehrmals die entgegenstehenden feindlichen Linien und zog plndernd und brandschatzend umher. Unter seiner Fhrung nahm der Krieg einen so unmenschlichen Charakter an, da nicht nur die Gefangenen regelmig niedergemacht wurden, sondern dasselbe auch an bejahrten Frauen und unmndigen Knaben geschah. Cabrera's Grausamkeit hatte ihren Grund darin, da die Christinos seine zweiundsiebzigjhrige Mutter hatten er-schieen lassen. Da die Karlisten vor Allem danach trach-teten, eine bedeutendere Stadt in ihre Gewalt zu bekommen, so unternahmen sie wiederum die Belagerung Bilbao's, stieen aber hier zum ersten Mal auf erfolgreichen Widerstand. Der
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Mut gerotteten Degen zu ziehen; um so krftiger zuckte er das Jagdmesser, um so entzckender spielte er Theater. Nach einem ungebundenen Lebenswandel hatte er sich streng-kirch-lichen Hebungen ergeben, hate als Haupt der Ultra's die Constitution und hegte von der Wrde eines unumschrnkten Knigs so berspannte Vorstellungen, da er lieber Holz sgen als ein König nach englischem Muster sein wollte. Karls Shne waren der Herzog von Angouleme und der Herzog von Berry, jener vermhlt mit Marie Therese, der unglcklichen Tochter des hingerichteten Ludwig Xvi., dieser mit der neapolitanischen Prinzessin Marie Karoline, Enkeltochter des Knigs von Neapel und Sicilien; beide waren geistig unbedeutend, aber Berry gutmthiger und lebhafter. Bei seinem feurigen Wesen hatte man ihn an die Spitze der Truppen gestellt, aber durch unkluge Behandlung der alten napoleoni-schen Krieger und durch launenhaften Tadel in Kleinigkeiten hatte er sich deren Unwillen in hohem Grade zugezogen. Da auch Angouleme's Ehe kinderlos war, so beruhte auf ihm die Hoffnung der Familie.
König Ludwig Xviil war ein Mann von Geist, feiner Bildung und edlem Charakter, von dem Wunsche beseelt, sein Volk zu beglcken. Sein Streben, im Geiste der Zeit nach der von ihm gegebenen Verfassung zu regieren, mag aufrichtig gewesen sein, aber er besa nicht die Energie, unter dem Kampfe der mit einander ringenden feindseligen Geister das Staatsschiff mit Glck und Sicherheit zu lenken. Seit dem 24. Septbr. 1815 stand Herzog Richelieu an der Spitze des Ministeriums, der, wenngleich Royalist. doch kein Ultra war. Dagegen bestand die neue Kammer, die am 7. Octbr. 1815 zusammentrat, aus den wthendsten Ultra's, die, kniglicher als der König selbst, die Wiederherstellung des alten Frankreichs und des Hofregimentes Ludwigs Xiv. in Absicht hatten. Alle, die fr den Tod Ludwigs Xvi. gestimmt oder während der hunbert Tage Aemter angenommen hatten, *)
* Der berhmteste Fall war der des Marschalls Ney, der nach einer erschtternden Verhandlung zum Tode vernrtheilt und am 7. De-, cember 1815 erschossen ward. Dasselbe Schicksal hatten Labedoyre und Andere.
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Neapel Sicilien Frankreichs Hofregimentes_Ludwigs_Xiv
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dieser Wahl mit solcher Entschiedenheit, da, da Defsolles ihm widerstrebte, Decazes als erster Minister an die Spitze der Geschfte gelangte (19. Nov. I81i>). Sein Streben war, weder die Ultra's noch die Liberalen allzu mchtig werden zu lassen, sondern einen Mittelweg einzuschlagen, um beide Par-teien zu befriedigen. Bald aber sollte ihn ein erschtterndes Ereigni von der begonnenen Bahn abrufen.
Ein Sattlergehlfe, Namens Louvel, durch das Lesen revolutionrer Schriften von glhendem Hasse gegen die Bour-bonen entflammt, in denen er die Feinde und Unterdrcker Frankreichs erkannte, fate den wahnsinnigen Entschlu, sein Vaterland durch Ermordung desjenigen Prinzen zu erlsen, auf welchem bei der Kinderlosigkeit Angouleme's die Hoffnung der regierenden Linie beruhte. Der Herzog von Berry hatte sich am 13. Febr. 1820 mit seiner Gemahlin in die Oper begeben. Die Herzogin wnschte vor Beendigung der Vor-stellung nach Hause gebracht zu werden. Der Herzog fhrte sie zu ihrem Wagen; aber in dem Augenblick nahte sich ihm Louvel und stie ihm einen Dolch mit solcher Heftigkeit in die Brust, da derselbe bis an den Griff eindrang. Der Mrder ward alsbald ergriffen. Als der Herzog nach der Wunde griff und das zurckgebliebene Eisen fhlte, rief er aus: Ich bin ein Mann des Todes!" und ahnte sein Schick-sal. Seine Gemahlin strzte herbei und ihre Kleider wurden vom Blute ihres Gatten berstrmt. Man brachte den Prin-zen in einen an die knigliche Loge stoenden Saal, seine Ver-wandten eilten herbei. Um Unruhen zu verhten, lie man die Vorstellung fortdauern, und so begleitete denn die Musik der Oper und des Ballets den Todeskampf des Sterbenden, der, ergeben in den Willen der Vorsehung, eine seltene Gro-muth des Charakters bekundete. Er verlangte nach einem Priester und rief dann Alle um Verzeihung an, die er in feinem Leben auf irgend eine Weise verletzt haben knnte. Er trftete feine verzweifelnde Gattin und bat den König um Begnadigung feines Mrders. Seine kleine Tochter segnend, sagte er: Mchtest du glcklicher als deine Angehrigen fein!" Sein letzter Seufzer war von dem einftimmigen Klagelaut feiner Familie begleitet. Als das erste Morgengrauen in das matt erleuchtete Gemach siel, kniete der greife König an dem
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da deren Mitglieder auf sieben Jahre gewhlt werden sollten. Ludwig Xviii., dessen Krfte immer mehr hinschwanden, be-kmmerte sich nicht mehr um die Regierung. Er starb am 16. September 1824, nachdem er seinem Bruder die ernste Mahnung hinterlassen: Vergessen Sie nicht, da Sie die Krone fr Ihren Sohn und Ihren Enkel zu bewahren haben!"
Graf Artois, als König Karl X. (18241830), bestieg in einem Alter von siebenundsechszig Jahren den Thron. Er lie sich im Mai des folgenden Jahres zu Rheims unter mit-telalterlichen Formen krnen und mit dem heiligen Oele salben, womit Chlodwig und alle franzsischen Könige bis auf Lud-wig Xvi. gesalbt worden, und von dem, wie versichert ward, einige Tropfen aus den Strmen der Revolution gerettet waren. Karl X., alt und krnklich, konnte kaum noch ein Pferd besteigen, und war durch altfrnkische Tracht und Man-gel an Haltung den Franzosen lcherlich. Er begann seine Regierung mit Gnadenacten, mit einer Amnestie politischer Verbrecher und Aufhebung der Censur. Karl X. hatte sich nach den Erfahrungen eines strmischen Lebens der Andacht zugewandt, von der auch seine Nichte, die Dauphine Marie Therese, ganz erfllt war. Sie, die Tochter Ludwigs Xvi. und Marie Antoinettens, konnte wahrlich nicht mit dem Ge-fhl des Frohsinns in kniglichem Glnze an der Sttte er-scheinen, von wo ihr Vater und ihre Mutter unter jahrelangen Seelenleiden den Weg zum Blutgerste gegangen waren, und ihre Stimmung hatte sich daher vom Irdischen und Eitelen auf das Ewige und Unvergngliche gerichtet. Aber die Art und Weise, wie sich diese fromme Richtung im Leben und im Staate kund gab, erregte den Ansto der Nation. Karls X. Streben ging dahin, der Geistlichkeit ihr frheres Ansehen und ihre einflureiche Stellung wiederzugeben und Villele begn-stigte dieses Streben, um sich in seiner Stellung zu erhalten. Nachdem er eine Entschdigung der Emigranten von 1000 Millionen Franken fr ihre durch die Revolution erlittenen Ver-luste durchgesetzt, erfolgte ein strenges Gesetz wegen Kirchen-frevels (Sacrilegiengesetz)/ das auf Entweihung von Kirchen, Hostien und heiligen Gefen den Tod setzte. Der König zog nur strengglubige Bischfe in seine Umgebung; geistliche Vereine tauchten in groer Zahl auf, geleitet von Jesuiten, die, schon
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der sich die Aufhebung der legislativen Union Irlands mit England und die Wiederherstellung eines eigenen irischen Parlamentes zur Aufgabe stellte. Bald war die ganze Insel mit einem Netze von Repeal-Vereinen bedeckt, welche die Ver-einigung mit England aufzulsen (repeal, widerrufen) suchten. Das Ministerium erklrte zwar die Bewegung fr aufrhre-rifch und lie sogar O'connell und einige seiner Anhnger verhaften. Sie wurden aber bald wieder frei, und O'connell setzte nun seine Bestrebungen mit um so grerem Eifer fort; die Masse des Volks vereinigte sich zu Riesenversammlungen (Monster-meetings) von mehr als 100,000 Menschen; dabei aber mahnte O'connell stets zum Frieden und warnte vor Aufruhr und Gewaltthat. Dennoch war er nicht mehr Herr der Bewegung. In Irland nahmen Unordnung und Gewalt-thtigkeit berhand, und die Bevlkerung weigerte sich, der englischen Kirche den Zehnten zu entrichten. Ein Gewinn fr Irland war die Auflsung des Bundes der Oranienmnner, an deren Spitze des Knigs Bruder, der Herzog von Cumber-land, stand, die in ihrem strflichen Uebermuthe so weit gingen, da sie in absichtlich hervorgerufenen Streitigkeiten alljhrlich das Blut ihrer katholischen Mitbrger vergossen. Da man ihnen sogar hochverrterische Absichten Schuld gab, indem sie nach dem Tode Wilhelms Iv. ihrem Oberhaupte die Thronfolge verschaffen wollten, so sah sich der Herzog selbst genthigt, die Auflsung des Bundes zu bewirken.
Am 20. Juni 1837 starb Wilhelm Iv. Es folgte ihm seine achtzehnjhrige Nichte Victoria, die Tochter seines ver-storbenen Bruders, des Herzogs von Kent. Sie vermhlte sich am 10. Februar 1840 mit ihrem Vetter, dem Prinzen Albert von Koburg, einem durch Talent, feine Bildung und Charakter ausgezeichneten Fürsten.*) Die neue Knigin, mit liberalen Grundstzen vertraut, nherte sich der Partei der Whigs, und im Jahr 1838 setzte das aus ihnen gebildete Ministerium Melbourne zu Gunsten der Jrlnder die Zehnt-
*) Er starb am 14. December 1861 zum groen Kummer ferner Gemahlin, ohne die von ihm angeregte Weltausstellung zu London (1. Mai 1862) zu erleben. Der Thronerbe, Albert Eduard, tft am 9. Nov. 1841 geboren.
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Extrahierte Personennamen: O'connell O'connell Wilhelms Wilhelms Wilhelm Victoria Kent Albert_von_Koburg Albert_Eduard Eduard
Extrahierte Ortsnamen: Irlands England England Irland Irland London
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denn einst unterzeichnete: Louis Philippe Egalite, durch Ge-burt franzsischer Prinz zu seinem Unglck, aber Jacobiner bis zu den Fuzehen." Er hatte bedeutenden Antheil an den Schlachten der Republik bei Valmy und bei Jemappes, ward aber beim Beginn der Schreckensherrschaft in Dumouriez's Schicksal verwickelt, und floh auf streichisches Gebiet. Sodann begab er sich in die Schweiz, wo er als Lehrer der Mathe-matik an einem Privatinstitute zu Reichenau angestellt ward. Als die Strme der Revolution auch dieses Land erreichten, hielt er sich hier nicht mehr fr sicher, gab seine Stelle auf und bereiste Dnemark, Schweden und Norwegen. Im Jahre 1796 schiffte er sich nach Nordamerika ein, dessen Institutionen er kennen lernte, und lebte seit 1800 in England, das ihm 2000 Pfund Jahrgelder bewilligte. Nach dem Tode seiner jngeren Brder ging er nach Sicilien, vermhlte sich 1809 zu Palermo mit Maria Amalia, Tochter Ferdinands von Sicilien, und schwur Treue dem legitimen Souvern und Ha dem revolutionren Wahnsinn." Nach der Restauration kehrte er nach Frankreich zurck, wo er als kniglicher Prinz den Rang eines Generals erhielt und wieder in den Besitz seiner vterlichen Gter kam. Da er sich vom Gelsten nach der Krone fern zu halten wute, fand er bei Hofe Aufnahme, ohne da ihm der König, der ihm sogar den Titel knigliche Hoheit" verweigerte, oder die Herzogin von Angouleme volles Vertrauen schenkten. *) Louis Philipp sah irrt Palais Royal die vornehmsten Knstler, Dichter und Industriellen von Paris bei sich, wute seinem Leben einen gewissen brgerlichen An-strich zu geben und lie seine Shne in den ffentlichen Schu-len erziehen. Whrend er auf seinem Landgute Neuilly nur den wirtschaftlichen Sorgen fr seine Gter zu leben schien, unterhielt er im Geheimen Verbindungen mit der liberalen Partei und lie seinen Namen zum Hoffnungsanker der Un-zufriedenen werden. Bei der Krnung Karls X. rief er mit
*) Als einst die Herzogin von Berry den König bat, ihr ein Ka-briolet zu geben, wie es der Herzog von Orleans habe, widerrieth ihr der König ein so gefhrliches Fahrzeug, und auf die Entgegnung der Berry, da es auch fr den Herzog gefhrlich fei, sagte er, ob dieser den Hals breche, sei ihm ziemlich gleichgltig.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweden Norwegen Nordamerika England Sicilien Palermo Sicilien Frankreich Paris Neuilly Karls
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seinen Geschften beunruhigt wurde, auf strenge Maregeln gedrungen hatte, so erregten doch der Belagerungszustand und die Kriegsgerichte als Ausnahmezustnde die Unzufriedenheit der Menge in solchem Grade, da die Regierung den Be-lagerungszustand nach elf Tagen wieder aufheben und die berfhrten Theilnehmer des Aufstandes den ordentlichen Gerichten berlassen mute.
Der Widerstand, welchen die Julimonarchie bei jeder Gelegenheit erfuhr, die Gleichgltigkeit der Massen gegen dieselbe, nachdem der erste Taumel der Begeisterung verraucht war, nhrte in der lteren Linie der Bourbonen die Hoff-nungen auf ihre Wiederherstellung. Karl X., der von England nach Grz bergefiedelt war, unterhielt Verbindungen mit seinen Anhngern in Frankreich, den Legitimisten, ^ und hegte Plne zur Wiederherstellung seines Hauses, wollte jedoch den Gang der Ereignisse abwarten. Aber seine Schwiegertochter, Marie Karoline, Wittwe des 1820 ermordeten Herzogs von Berry und Mutter des Herzogs von Bordeaux, den die Legiti-misten Heinrich V. nannten, lie sich von ihren Anhngern, die sich in Modena bei ihr einfanden, berreden, da ihr persnliches Erscheinen in Frankreich einen Umschwung der Verhltnisse zu Gunsten ihres Sohnes herbeifhren werde. Mit wenigen Getreuen landete sie in Marseille, durchzog, da sie keine allgemeine Bewegung der Legitimisten hervorrufen konnte, Frankreich von Sden nach Westen und trat in der Vendse im Namen ihres Sohnes als Regentin von Frankreich auf. In einigen Gefechten wurden die Legitimisten, tapfer kmpfend, von der Uebermacht zersprengt. Die Herzogin htte sich noch retten knnen, aber unerschrocken, wie sie war, gefiel sie sich in den Gefahren der Flucht von Schlo zu Schlo, bis sie in Nantes einen verborgenen Aufenthalt fand und von da aus die Verbindung mit den Legitimisten unterhielt. Allein ein Jude, Namens Deutz, der ihr Unterhndler fr die Pariser Legitimisten war, verrieth sie fr 500,000 Francs. Sie wurde gefangen genommen. Ludwig Philipp war in Verlegenheit, welches Verhalten er gegen sie zu beobachten habe, als sie im Gefngni (Mai 1833) von einer Tochter entbunden ward, indem sie mit dem sicilianischen Grafen Luchesi-Palsi heimlich vermhlt zu sein erklrte. Dieser Um-
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Undankbarkeit vorgeworfen wurde, auf die Mitwirkung Preuens nicht rechnen konnte, und die deutschen Mittelstaaten sich nur zu einer Kriegsbereitschaft verstanden, so mute es bei bloen Demonstrationen um so mehr sein Bewenden haben, als die Finanzen des Kaiserstaates sich in einem zerrtteten Zustande befanden. Dagegen schlo sich Sardinien den Westmchten an und lie ein Corps von 15,000 Mann tapferer Truppen zu den Verbndeten in der Krim stoen.
Die streitenden Mchte trafen alle Anstalten zur Fort-fetzung des Kampfes. Kaiser Nicolaus errichtete eine all-gemeine Reichswehr, und auch England und Frankreich ver-strkten ihre Heere. Napoleon sandte den General Niel vom Geniecorps, seinen ausgezeichnetsten Ingenieur, nach der Krim, der sich bald als den ersten Meister in seiner Kunst bewhrte. Er erkannte, da Sebastopols Fall von der Einnahme des Malakoffthurmes abhnge und dieser um jeden Preis genommen werden msse. Unterdessen kam von Petersburg Befehl, die Trken unter Omer Pascha bei Eupatoria anzugreifen, aber der Ueberfall, den General Chruleff am 17. Februar 1855 mit bedeutenden Streitkrften unternahm, scheiterte an der Wachsamkeit und Tapferkeit der Trken. Bald darauf erlag der stolze Czar, dessen Gesundheit seit lngerer Zeit ge* schwcht war, dem Eindruck der aus der Krim einlaufenden blen Nachrichten, er starb am 2. Mrz 1855*). Sein Nach-
Nicolaus Paulowitsch, geboren 1796, versprach schon als Knabe eine bedeutende Persnlichkeit zu werdm. Von Natur ernst und ab-geschlossen, zeigte er gegen die Seinigen eine ^unbegrenzte Hingebung. Unter den Studien zog ihn, obwohl er auch malte und contponirte, das Geniewesen so sehr an, da er in der Folge sein eigener grter Ingenieur" wurde. Hoffesten und Salonsunterhaltungen abgeneigt, machte er mit seinem Bruder Michael Reisen durch Deutschland, Franko reich und England. Am Hofe zu Berlin erlernte er den preuischen Militrdienst und vermhlte sich 1817 mit der Prinzessin Friederike Louise Charlotte Wilhelmine von Preußen (Tochter der Knigin Louise), die ihm 1818 den Prinzen Alexander, 1819 die Prinzessin Maria (nach-malige Herzogin von Lichtenberg) und 1822 die Prinzessin Olga (nach-malige Kronprinzessin von Wrtemberg) gebar. Nicolaus hatte in seiner ganzen Erscheinung etwas Jmponirendes, und in seiner edlen Mnner-gestalt prgte sich die volle Herrscherwrde aus. Er sprach mit Leb-hastigkeit, doch stets mit eben so groer Einfachheit als Wrde, ohne Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 19
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Nicolaus Napoleon Chruleff Nicolaus_Paulowitsch Michael Franko Friederike_Louise_Charlotte_Wilhelmine_von_Preußen Alexander Alexander Maria_( Maria Olga Nicolaus
Extrahierte Ortsnamen: Sardinien England Frankreich Petersburg Eupatoria Deutschland England Berlin Lichtenberg Wrtemberg